Sexuelle Gesundheit

Syphilis (Lues): Symptome, Stadien und Behandlung

📖 12 Min. Lesezeit

Syphilis ist eine bakterielle Geschlechtskrankheit mit steigenden Infektionszahlen. Erfahre alles über Symptome, Krankheitsstadien, Behandlung und wie du dich schützen kannst.

🦠 Was ist Syphilis?

Syphilis, auch "Lues" oder "Harter Schanker" genannt, ist eine hochansteckende sexuell übertragbare Infektion (STI), die durch das Bakterium Treponema pallidum ausgelöst wird.

Die Erkrankung ist weltweit verbreitet und die Infektionszahlen steigen seit Jahren kontinuierlich an. Ohne rechtzeitige Behandlung kann Syphilis schwere Schäden an inneren Organen, dem Nervensystem und dem Gehirn verursachen.

📊 Faktenbox: Syphilis in Deutschland Die Zahl der gemeldeten Syphilis-Fälle in Deutschland ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Besonders betroffen sind Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), aber auch heterosexuelle Übertragungen nehmen zu.
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Gut zu wissen Syphilis ist vollständig heilbar, wenn sie rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Je früher die Diagnose, desto besser die Prognose!

🔄 Wie wird Syphilis übertragen?

Das Bakterium Treponema pallidum wird hauptsächlich durch direkten Schleimhaut- oder Hautkontakt mit infektiösen Läsionen übertragen. Die häufigsten Übertragungswege sind:

  • Sexueller Kontakt (vaginal, anal, oral)
  • Direkter Kontakt mit infektiösen Geschwüren oder Hautausschlägen
  • Schwangerschaft – Übertragung von der Mutter auf das Ungeborene
  • Blutkontakte z. B. durch gemeinsames Spritzenbesteck (sehr selten)
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Wichtig Syphilis kann selten auch durch Küssen übertragen werden – vorausgesetzt, es liegen infektiöse Läsionen im Mund- oder Lippenbereich vor.

Wer ist besonders gefährdet?

  • Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern
  • Männer, die Sex mit Männern haben (MSM)
  • Menschen mit bestehenden STIs (z.B. HIV)
  • Personen, die Sex ohne Kondom praktizieren
  • Schwangere ohne STI-Screening

🩺 Symptome: So erkennst du Syphilis

Viele Infektionen verlaufen ohne erkennbare Symptome – das bedeutet, nicht alle Betroffenen bemerken Beschwerden. Wenn Symptome auftreten, unterscheiden sie sich je nach Krankheitsstadium.

⏱️ Inkubationszeit Die Zeitspanne zwischen Ansteckung und ersten Symptomen beträgt durchschnittlich 10–90 Tage, meist jedoch 2–3 Wochen.

Medizinisch wird zwischen Frühsyphilis (Primär- und Sekundärstadium) und Spätsyphilis unterschieden.

Die Stadien der Syphilis im Überblick

Stadium 1
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Primärstadium

Zeitpunkt: Meist 2–3 Wochen nach Ansteckung
Hauptsymptom: Schmerzloses, hartes Geschwür (Ulcus durum / "Harter Schanker") an der Eintrittsstelle
Typische Stellen:
  • Penis (besonders Eichel)
  • Vagina oder Schamlippen
  • Mund/Lippen (bei Oralverkehr)
  • After/Enddarm (bei Analverkehr)
Weitere Anzeichen: Geschwollene Lymphknoten in der Nähe des Geschwürs
Verlauf: Geschwür heilt nach 4–6 Wochen von selbst ab – die Infektion bleibt jedoch ohne Behandlung bestehen.
Stadium 2
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Sekundärstadium

Zeitpunkt: Wochen bis Monate nach Ansteckung
Charakteristisch: Erreger breiten sich im ganzen Körper aus
Hauptsymptome:
  • Nicht juckender Hautausschlag (rötliche Flecken)
  • Ausschlag an Handflächen und Fußsohlen
  • Nässende Papeln im Genitalbereich
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen
  • Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit
  • Haarausfall an bestimmten Stellen
  • Weiße Flecken in Mund/Rachen
Dauer: Symptome können nach Wochen abklingen und innerhalb von bis zu 2 Jahren wiederkehren.
Latenzphase
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Lues latens (Ruhephase)

Zeitpunkt: Nach Abklingen der Symptome des Sekundärstadiums
Einteilung: Frühe Latenz im ersten Jahr nach Infektion, späte Latenz danach
Symptome: Keine sichtbaren Beschwerden
Nachweis: Meist nur durch Bluttest (Antikörper) erkennbar
Spätstadien
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Spätsyphilis / Neurosyphilis

Zeitpunkt: Mehrere Jahre bis Jahrzehnte nach Ansteckung (Neurosyphilis kann in jedem Stadium auftreten)
Betroffene Organe:
  • Herz und Blutgefäße (z. B. Aortenaneurysma)
  • Gehirn und Rückenmark
  • Knochen und Gelenke
  • Haut (Gummen – gummiartige Knoten)
Neurologische Symptome:
  • Gedächtnisstörungen, Demenz
  • Persönlichkeitsveränderungen
  • Lähmungen
  • Krampfanfälle
  • Sehstörungen und Hörverlust
⚠️ Gefahr: Lebensbedrohlich! Ohne Behandlung kann Spätsyphilis tödlich enden.
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Wichtig für Schwangere Syphilis kann auf das ungeborene Kind übertragen werden (konnatale Syphilis). Dies kann zu Fehl-/Totgeburt, Frühgeburt oder schweren Schädigungen des Kindes führen. Screening in der Schwangerschaft ist daher essentiell!

🔬 Diagnose: So wird Syphilis festgestellt

Die Diagnose einer Syphilis-Infektion erfolgt über verschiedene Methoden, abhängig vom Krankheitsstadium:

  1. Bluttest (Serologie) Nachweis von Antikörpern gegen Treponema pallidum. Dies ist die häufigste Methode und funktioniert in allen Stadien.
  2. Direkter Erregernachweis Mikroskopische Untersuchung oder PCR aus Läsionen (vor allem im Primär- und Sekundärstadium).
  3. Liquoruntersuchung Bei Verdacht auf Neurosyphilis wird Nervenwasser (Liquor) entnommen und untersucht.
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Heimtest möglich Mit den STI-Tests von DoctorBox kannst du dich diskret zu Hause auf Syphilis testen lassen. Die Probe wird an ein zertifiziertes Labor geschickt, das Ergebnis erhältst du digital.

💊 Behandlung: So wird Syphilis therapiert

Die gute Nachricht: Syphilis ist vollständig heilbar! Die Therapie der Wahl ist das Antibiotikum Penicillin. Klinisch relevante Penicillin-Resistenzen von T. pallidum sind bisher nicht belegt; Makrolid-Resistenzen (z. B. gegen Azithromycin) sind jedoch verbreitet.

Therapie nach Krankheitsstadium

Stadium Behandlung Dauer
Frühsyphilis
(Primär-/Sekundärstadium)
1× Benzathin-Penicillin G i. m. Einmalbehandlung
Späte latente Syphilis oder Dauer unbekannt 3× Benzathin-Penicillin G i. m. (im Abstand von 7 Tagen) 3 Wochen
Neurosyphilis Hochdosiertes Penicillin i. v. (stationär) 10–14 Tage
Schwangerschaft Penicillin (stadiengerecht); bei Allergie Desensibilisierung Je nach Stadium
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Bei Penicillin-Allergie Alternative Antibiotika wie Doxycyclin oder Ceftriaxon können eingesetzt werden (je nach Stadium). Azithromycin wird wegen verbreiteter Resistenz nicht empfohlen.

Wichtige Verhaltensregeln während der Behandlung

  • Kein Geschlechtsverkehr bis zur abgeschlossenen Behandlung und unauffälliger Kontrolle
  • Partner informieren – alle Sexualpartner der letzten Monate sollten sich testen lassen
  • Nachkontrolle durch Bluttests typischerweise nach 6 und 12 Monaten (weitere Kontrollen nach ärztlicher Einschätzung)
  • HIV-Test durchführen, da ein erhöhtes Risiko für Koinfektionen besteht
✅ Heilungschancen Bei frühzeitiger Behandlung liegt die Heilungsrate sehr hoch. In späteren Stadien können Organschäden zurückbleiben; die Infektion selbst wird durch adäquate Therapie eliminiert.

🛡️ Vorbeugung: So schützt du dich vor Syphilis

Es gibt keine Impfung gegen Syphilis. Prävention ist daher der beste Schutz:

  • Kondome verwenden – reduzieren das Risiko deutlich (kein 100%iger Schutz, da Läsionen außerhalb der Kondomzone liegen können)
  • Regelmäßige STI-Tests bei wechselnden Partnern
  • Offene Kommunikation mit Sexualpartnern über den STI-Status
  • Gemeinsames Testen vor ungeschütztem Verkehr
  • Schwangere: Screening im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge
💚 Verantwortung übernehmen
Regelmäßige STI-Tests sind kein Zeichen von Misstrauen, sondern von gegenseitiger Fürsorge und Verantwortung für die eigene Gesundheit und die des Partners.

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Mit den STI-Heimtests von DoctorBox kannst du dich diskret und zuverlässig auf Syphilis und weitere sexuell übertragbare Infektionen testen lassen.

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✨ Fazit: Syphilis ist heilbar – wenn sie erkannt wird

Syphilis mag wie eine Krankheit aus vergangenen Zeiten klingen, ist aber aktueller denn je. Die steigenden Infektionszahlen zeigen: Aufklärung, Prävention und regelmäßige Tests sind wichtiger denn je.

Das Wichtigste in Kürze • Syphilis ist eine bakterielle STI mit typischen Stadien
• Übertragung durch Kontakt mit infektiösen Läsionen beim Sex (selten auch durch Küssen)
• Viele Verläufe bleiben unbemerkt – dennoch ansteckend
• Heilbar mit Penicillin, wenn früh erkannt
• Ohne Behandlung drohen schwere Organschäden
• Kondome + regelmäßige Tests schützen
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