Sexuelle Gesundheit

Gonorrhö (Tripper): Symptome, Ursachen und Behandlung

📖 10 Min. Lesezeit

Gonorrhoe gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen weltweit. Erfahre hier alles über Symptome, Übertragung, Behandlung und wie du dich schützen kannst.

🦠 Was ist Gonorrhoe (Tripper)?

Gonorrhoe, umgangssprachlich auch "Tripper" genannt, ist eine bakterielle Geschlechtskrankheit, die durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae (Gonokokken) ausgelöst wird.

Die Erkrankung gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STI) weltweit und wird hauptsächlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Die Gonokokken befallen vor allem die Schleimhäute der Harnröhre, des Gebärmutterhalses, des Enddarms und des Mund-Rachenraums.

📊 Wortherkunft • "Tripper"
leitet sich vom niederdeutschen "drippen" (tropfen) ab – ein Hinweis auf den charakteristischen Ausfluss
"Gonorrhoe"
stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Samenfluss"
💡
Gut zu wissen Gonorrhoe wurde 1879 vom Dermatologen Albert Neisser entdeckt. Die Erkrankung ist heilbar, wenn sie rechtzeitig erkannt und behandelt wird!
⚠️
Keine generelle Meldepflicht in Deutschland Bundesweit besteht aktuell keine generelle Meldepflicht für Gonorrhoe. Es gibt jedoch Sentinel- und Resistenz-Surveillance-Programme. Regionale Sonderregelungen sind möglich – im Zweifel beim Gesundheitsamt prüfen.

🔄 Wie wird Gonorrhoe übertragen?

Die Gonokokken-Bakterien werden hauptsächlich durch direkten Schleimhautkontakt übertragen:

  • Ungeschützter Geschlechtsverkehr (vaginal, anal, oral)
  • Mutter-Kind-Übertragung während der Geburt
  • Schmierinfektion über Sexspielzeug (selten)
  • Selbstübertragung auf andere Körperstellen (z.B. Augen)
ℹ️
Außerhalb des Körpers Gonokokken überleben außerhalb des Körpers nur kurze Zeit. Eine Ansteckung über Handtücher oder Toilettensitze ist daher sehr unwahrscheinlich.

Wer ist besonders gefährdet?

  • Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern
  • Menschen, die Sex ohne Kondom praktizieren
  • Personen mit bestehenden STIs (erhöhtes Risiko)
  • Frauen mit gestörter Vaginalflora
  • Geschlechtsverkehr unter Drogeneinfluss (vergessener Schutz)

🩺 Symptome: So erkennst du Gonorrhoe

Die Symptome unterscheiden sich deutlich zwischen Männern und Frauen. Während Männer oft eindeutige Beschwerden entwickeln, verläuft Gonorrhoe bei Frauen in etwa 50–80% der Fälle symptomfrei – was die Diagnose erschwert.

⏱️ Inkubationszeit Die ersten Symptome treten meist nach 2–5 Tagen auf; insgesamt liegt die Spanne typischerweise bei 2–7 Tagen

Symptome nach Geschlecht

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Symptome beim Mann

  • Brennen beim Wasserlassen (Dysurie) – oft als "Glassplitter in der Harnröhre" beschrieben
  • Eitriger Ausfluss aus der Harnröhre – anfangs wenig, dann zunehmend gelblich-cremig
  • Rötung und Schwellung des Penis, besonders der Vorhaut
  • Harnröhrenentzündung (Urethritis)
  • Nebenhodenentzündung (Epididymitis) bei unbehandelter Infektion
  • Prostatitis (Prostataentzündung) möglich
📊
Wichtig Etwa 10–25% der infizierten Männer haben keine Symptome, können aber trotzdem andere anstecken!
♀️

Symptome bei der Frau

  • Vaginaler Ausfluss – oft übelriechend
  • Leichtes Brennen beim Wasserlassen
  • Gebärmutterhalsentzündung (Zervizitis) mit blutigem oder eitrigem Ausfluss
  • Unterleibsschmerzen bei Ausbreitung auf innere Organe
  • Fieber möglich
  • Schmierblutungen außerhalb der Periode
⚠️
Gefahr Bei 50–80% der Frauen verläuft Gonorrhoe symptomfrei! Unbehandelt drohen Unfruchtbarkeit und chronische Entzündungen.

Gonorrhoe an anderen Körperstellen

  • Rektale Gonorrhoe (Enddarm): Schmerzen beim Stuhlgang, eitrig-schleimige Stuhlbeimengungen, oft symptomarm
  • Rachen-Gonorrhoe (oral): Halsschmerzen, Rachenentzündung – in 90% der Fälle symptomfrei!
  • Gonokokken-Konjunktivitis (Augen): Eitrige Bindehautentzündung, besonders bei Neugeborenen (Gonoblennorrhö)
🚨
Komplikation: Disseminierte Gonokokken-Infektion (DGI) In seltenen Fällen breiten sich die Bakterien über die Blutbahn im ganzen Körper aus und verursachen: Gelenkentzündungen, Sehnenscheidenentzündungen, Hautpusteln, Fieber, Schüttelfrost. Selten: Hirnhautentzündung oder Herzinnenhautentzündung.

📈 Verlauf und Komplikationen

Mit rechtzeitiger Behandlung ist Gonorrhoe vollständig heilbar und hat eine gute Prognose. Bleibt die Infektion jedoch unbehandelt, drohen schwere Folgeschäden:

Folgen bei unbehandelter Gonorrhoe

👩

Bei Frauen

  • Chronische Entzündungen der inneren Geschlechtsorgane
  • Eileiter- und Eierstockentzündung (Adnexitis)
  • Verklebte Eileiter → Unfruchtbarkeit
  • Erhöhtes Risiko für Eileiterschwangerschaft
  • Verstärkte Regelschmerzen
👨

Bei Männern

  • Chronische Nebenhodenentzündung
  • Chronische Prostatitis
  • "Bonjour-Tröpfchen" (eitriger Tropfen morgens aus der Harnröhre)
  • Harnröhrenverengung (Harnröhrenstriktur)
  • Unfruchtbarkeit möglich

Gonorrhoe in der Schwangerschaft

👶
Gefahr für Neugeborene Bei der Geburt kann die Mutter die Gonokokken auf das Baby übertragen. Dies führt zu einer eitrigen Bindehautentzündung (Gonoblennorrhö), die unbehandelt zur Erblindung führen kann. Hinweis: Eine routinemäßige Prophylaxe mit Silbernitrat-Augentropfen wird heute in Deutschland nicht mehr empfohlen. Im Verdachts- oder Erkrankungsfall erfolgt eine sofortige leitliniengerechte Behandlung (z.B. Ceftriaxon/Cefotaxim systemisch, zusätzlich lokale Therapie). In einigen Ländern wird eine Augenprophylaxe mit Erythromycin- oder Povidon-Iod-Präparaten eingesetzt.

🔬 Diagnose: So wird Gonorrhoe festgestellt

Die Diagnose erfolgt durch verschiedene Labormethoden:

  • Abstrich von Harnröhre, Gebärmutterhals, Rachen oder Enddarm
  • Urinprobe (besonders bei Männern)
  • Mikroskopische Untersuchung des Ausflusses
  • PCR-Test (Nukleinsäurenachweis) – hochsensitiv und präzise
  • Bakterienkultur zur Resistenztestung
🏠
Heimtest möglich Mit den STI-Tests von DoctorBox kannst du dich diskret zu Hause testen lassen. Die Probe wird an ein zertifiziertes Labor geschickt, das Ergebnis erhältst du digital.

💊 Behandlung: So wird Gonorrhoe therapiert

Gonorrhoe wird mit Antibiotika behandelt. Bei unkomplizierten Verläufen reicht oft eine Einmalbehandlung aus.

⚠️
Problem: Antibiotikaresistenzen Gonokokken entwickeln zunehmend Resistenzen gegen Antibiotika. Daher wird heute meist eine duale Therapie aus zwei verschiedenen Antibiotika empfohlen.

Therapie-Empfehlungen

  • Standardtherapie: Ceftriaxon als Einmalgabe intramuskulär (z.B. 1 g IM; CDC: 500 mg IM bei <150 kg, 1 g IM bei ≥150 kg)
  • Chlamydien nicht ausgeschlossen: zusätzlich Doxycyclin 100 mg 2× täglich für 7 Tage
  • Schwere Verläufe: stationäre Behandlung im Krankenhaus
  • Nach der Behandlung: 7 Tage sexuelle Abstinenz und bis alle Partner behandelt sind
  • Test-of-Cure: empfohlen bei Racheninfektionen oder anhaltenden Symptomen nach 7–14 Tagen; Re-Testing nach 3 Monaten zum Ausschluss einer Reinfektion
👥
Wichtig: Partner mitbehandeln! Alle Sexualpartner der letzten Monate müssen sich ebenfalls testen und behandeln lassen, sonst droht eine Ping-Pong-Infektion (gegenseitige Wiederansteckung).

🛡️ Vorbeugung: So schützt du dich vor Gonorrhoe

Der beste Schutz vor einer Gonorrhoe-Infektion:

  • Kondome verwenden bei jedem Geschlechtsverkehr (vaginal, anal, oral)
  • Regelmäßige STI-Tests bei wechselnden Partnern
  • Offene Kommunikation mit Sexualpartnern über STI-Status
  • Sexspielzeug mit Kondomen schützen und gründlich reinigen
  • Bei Verdacht: sofort zum Arzt und sexuelle Abstinenz
💚 Verantwortung übernehmen
Regelmäßige STI-Tests schützen dich und deine Partner. Mit DoctorBox geht das diskret und unkompliziert von zu Hause aus.

🧬 Gonorrhoe-Tests von DoctorBox

Mit den STI-Heimtests von DoctorBox kannst du dich zuverlässig auf Gonorrhoe und weitere STIs testen lassen.

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✨ Fazit: Gonorrhoe ist heilbar – wenn sie erkannt wird

Gonorrhoe gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen weltweit. Die gute Nachricht: Mit rechtzeitiger Diagnose und Behandlung ist die Erkrankung vollständig heilbar.

Das Wichtigste in Kürze • Gonorrhoe wird durch Gonokokken-Bakterien verursacht
• Übertragung hauptsächlich durch ungeschützten Sex
• Häufig symptomarm: Männer ca. 10–25%, Frauen ca. 50–80% symptomfrei
• Heilbar mit Antibiotika bei frühzeitiger Behandlung
• Ohne Therapie drohen Unfruchtbarkeit und chronische Entzündungen
• Kondome + regelmäßige Tests schützen

 

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