Neuer Höchststand bei Syphilis-Diagnosen in Deutschland – Ursachen, Zahlen & Bedeutung

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Aktuelle Zahlen: Deutlicher Anstieg laut RKI

Laut dem Epidemiologischen Bulletin 7/2024 des Robert Koch-Instituts wurden im Jahr 2024 insgesamt 9.524 Syphilis-Fälle in Deutschland gemeldet – mehr als je zuvor seit Einführung der bundesweiten Meldepflicht.

Im Vergleich dazu lag die Inzidenz im Jahr 2023 laut ÄrzteZeitung bei 10,8 Fällen pro 100.000 Einwohner, während sie 2024 auf 11,2 pro 100.000 Einwohner anstieg – ein Zuwachs von rund 3,7 % gegenüber dem Vorjahr.

Die regionalen Unterschiede sind beträchtlich:

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Köln

42,9 Fällen pro 100.000 Einwohner

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Berlin

35,7 Fälle pro 100.000 Einwohner

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Hamburg

30,3 Fälle pro 100.000 Einwohner

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Thüringen

6,6 Fälle pro 100.000 Einwohner

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Mecklenburg-Vorpommern

5,2 Fälle pro 100.000 Einwohner

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Brandenburg

4,5 Fälle pro 100.000 Einwohner

Diese Zahlen zeigen: Syphilis ist kein flächendeckendes Problem, sondern konzentriert sich vor allem auf urbane Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte und aktiven Partyszene-Milieus.

Wer ist besonders betroffen?

Nach den aktuellen RKI-Daten betrifft die Syphilis weiterhin überwiegend Männer:

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Rund 92 % der gemeldeten Fälle entfallen auf Männer

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nur 7,6 % auf Frauen

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Die am stärksten betroffene Altersgruppe liegt zwischen 30 und 39 Jahren

Bei den Übertragungswegen dominiert der sexuelle Kontakt zwischen Männern („MSM“ – Men who have Sex with Men).

Ursachen für den Anstieg

Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts könnte der deutliche Anstieg auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein:

Nachholeffekte nach der Pandemie:

Während der Corona-Jahre (2020–2021) gingen die Fallzahlen durch Kontaktbeschränkungen zurück.

Mehr Testungen:

und damit höhere Erfassungsrate seit dem Ende der Pandemie.

Verändertes Risikoverhalten:

insbesondere in Großstädten und innerhalb bestimmter Subkulturen.

Zunahme der PrEP-Nutzung:

die zwar HIV-Infektionen verhindert, aber das Testverhalten und die Erfassung anderer STIs beeinflusst.

Bedeutung & Risiken

Syphilis wird durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht und zählt zu den sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Ohne Behandlung kann sie in mehreren Stadien schwere Organschäden verursachen, etwa an Herz, Gehirn oder Nervensystem.

Die gute Nachricht: Mit einer rechtzeitigen Diagnose und Antibiotikatherapie (meist Penicillin) ist Syphilis vollständig heilbar.

Dich Interessiert das Thema?

Mehr zu Symptomen, Behandlung & Früherkennung findest du in unserem Artikel:

Syphilis – Symptome erkennen und früh handeln

FAQ: Häufige Fragen zu Syphilis

Kann Syphilis unbemerkt verlaufen?

Ja. Viele Infizierte bemerken im frühen Stadium keine Symptome oder halten sie für harmlose Hautreizungen. Das ist gefährlich, weil die Krankheit auch ohne sichtbare Anzeichen ansteckend bleibt. Regelmäßige STI-Tests sind daher besonders wichtig – vor allem nach ungeschütztem Sex.

Wie lange dauert es, bis Syphilis ausbricht?

Nach der Ansteckung dauert es meist 10 bis 90 Tage, bis erste Symptome auftreten – typischerweise eine kleine, schmerzlose Wunde an der Infektionsstelle. Danach folgen in späteren Stadien Hautausschläge oder grippeähnliche Beschwerden.

Wird Syphilis auch in der Schwangerschaft getestet?

Ja. In Deutschland gehört der Syphilis-Test zur regulären Schwangerschaftsvorsorge. Eine unbehandelte Infektion kann das ungeborene Kind gefährden, da Syphilis während der Schwangerschaft oder Geburt übertragen werden kann. Eine frühzeitige Behandlung verhindert in der Regel Komplikationen.

Kann man Syphilis selbst erkennen oder testen?

Ein sicherer Nachweis ist nur durch Labortests auf Antikörper möglich. Es gibt auch diskrete Heimtests, die erste Hinweise geben können – eine ärztliche Bestätigung bleibt aber zwingend notwendig.

Kann man sich trotz Kondom mit Syphilis anstecken?

Ja, das ist möglich. Kondome senken das Risiko deutlich, schützen aber nicht vollständig, da Syphilis über Hautstellen übertragen werden kann, die nicht vom Kondom bedeckt sind – z. B. Schamlippen, Hoden oder Afterregion. Deshalb sind zusätzlich regelmäßige STI-Tests und das Beobachten von Hautveränderungen wichtig, wenn man häufig wechselnde Sexualpartner hat.

Fazit:

Der starke Anstieg der Syphilisfälle in Deutschland 2024 zeigt, dass Aufklärung, Prävention und niedrigschwelliger Zugang zu Tests wichtiger sind denn je. Nur durch ein Zusammenspiel aus medizinischer Versorgung, Sexualbildung und gesellschaftlicher Offenheit lässt sich dieser Trend stoppen.

Früherkennung schützt nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch die deines Partners – ein offener Umgang mit Sexualgesundheit ist der beste Schutz.

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